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In meiner Schulzeit habe ich als Projekt im Werkunterricht mein erstes Buddelschiffchen aus Streichhölzern gebastelt.
Daraus entwickelte sich die Leidenschaft, immer kompliziertere und schönere Schiffe in der konventionellen Klapptechnik zu bauen.
Mit den Jahren verlor diese Arbeitsweise aber ihren Reiz und ich begann, meine Modelle direkt in der Flasche bzw. in der Glühbirne zu bauen.
Dazu benötigt es spezielle Werkzeuge ähnlich denen, eines Chirurgen, und völlig neue Arbeitstechniken, die ich erst selbst entwickeln musste. Selbstredend sind einige Versuche gescheitert (und scheitern immer wieder…).
Meines Wissens bin ich ganz unbescheiden weltweit der einzige, der Modelle auf diese Art baut. Bitte kontaktieren Sie mich gerne, falls ich unrecht habe. Dann hätte ich jemanden zum fachsimpeln… ;-)
Adalbert Emser
1947
Kressbronn am Bodensee
Im Ruhestand
Maschinenbau bei H&S Tee GmbH in Kressbronn
Mein Arbeitsplatz mit Blick auf den Bodensee und die Alpen. Das ist wichtig um zwischendurch die Augen auszuruhen…
Wie Sie sehen steckt in meinen Modellen sehr viel klassische Handarbeit. Eine Miniatur Fräsmaschine und eine kleine Drehbank benutze ich auch.
Einen 3D Drucker verbietet die Ehre…
Irgendwann fing ich an, auch andere Dinge als Schiffe zu versuchen.
Aufgrund der frei hängenden Bauweise in der Glühbirne eignen sich Flugzeuge hervorragend, aber auch z.B. Autos. Der Motorwagen von Carl Benz (1886) Ist eines meiner Highlights. Allein die Hinterräder sind größer als die Öffnung in der Glühbirne.
Als ehemaliger Maschinenbauer kam die Idee, meine Modelle zu motorisieren. So entstand eine fahrende Eisenbahn, ein ganzer Rummelplatz mit beweglichem Riesenrad, schaukelnder Schiffschaukel und einem sich drehendem Karussell,
ein Bändeltanz mit tanzenden Menschen und sogar ein ganzes Planetenmodell mit proportional richtigen Umlaufzeiten…
Mal sehen, was mir noch so alles einfällt…
Wie entsteht so ein Modell in einer Lampe aus hauchdünnem Glas?
Das Glas einer alten Leuchtturmlampe ist ohne optische Verzerrungen und absolut schlierenfrei.
Diese Glaskugel ist wie ein Vogelei. Von außen sehr stabil, aber von innen darf kein noch so kleiner kleiner Schlag, oder Druck kommen.
Ein Ausrutscher, oder etwas in der Birne fallen lassen bedeutet einen Neuanfang…
Inspiration, oder die Idee – das dauert nur ein paar Sekunden.
Dann beginnt die Planung. Ich besorge mir von allen Modellen Original Zeichnungen oder Pläne. Manchmal muss ich mir auch nur anhand von Fotos einen Plan erstellen.
Dann beginne ich mit der Herstellung der Einzelteile.
In meinen Modellen steckt sehr viel klassische Handarbeit. Eine Miniatur Fräsmaschine und eine kleine Drehbank benutze ich auch.
Einen 3D Drucker verbietet die Ehre…
Der Aufwand, ein Modell innerhalb einer Lampe zusammen zu bauen, steht in keinem Vergleich zur Arbeit an einem offenen Modell.
Eine „dritte Hand“ oder sonst etwas zum Festhalten ist aus Platzgründen und beengt durch den Birnenhals nicht möglich.
Es werden immer 2 Pinzetten benötigt, um die einzelnen Teile zusammenzufügen.
Zum Verkleben darf ich keinen Sekundenkleber verwenden, denn dieser dampft aus und schlägt sich am Glas ab.
Ein 2 K –Kleber tut das nicht, erfordert allerdings fast eine halbe Stunde Fixierzeit.
Zwei Teile mit 2 Pinzetten eine halbe Stunde lang zu fixieren, ohne dabei irgendwo anzustoßen grenzt an buddhistische Meditation ;-)
Natürlich geht das auch manchmal schief… Alles von Neuem.
So ein Neuanfang bedeutet auch, dass alle Verklebungen vorsichtig (mit Aceton) gelöst werden, die Teile wieder lackiert und dann wieder in eine neue, ganze Lampe eingebaut werden.
Solche Arbeiten mache ich nun schon viele Jahre, doch die Hinterräder des Automobils brachten mich fast an meine Grenzen. Um das Modell gut aussehen zu lassen, müssen sie größer sein, als der Lampenhals. Sie wurden aus hauchdünnem Messingblech in Fotoätzung hergestellt und paarweise zusammen verklebt. Diese 0,2 mm dünnen Speichenräder ohne zu verbiegen an Ihren Platz zu bekommen, verlangte einen Riesenaufwand an Überlegungen, Vorrichtungen und Geduld, der mich fast zur Aufgabe gezwungen hat.
Nach gut 6 Monaten und ca. 450 Stunden Arbeit, Überlegungszeit und Neuanfängen habe ich ein schönes, maßstabsgetreues Modell in äußerst seltener Art gebaut und bin stolz darauf, nicht aufgegeben zu haben.
Es ist für mich eine Genugtuung, so eine schöne, originelle und zeitlose Kunst, machen zu können.
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