Wie so ein Modell entsteht 

 

Hier das Auto von Carl Benz als Beispiel für alle meiner Arbeiten:

Inspiration, oder die Idee – das dauert nur ein paar Sekunden.

Der Aufwand, dieses Automobil innerhalb einer Lampe zusammen zu bauen, steht in keinem Vergleich zur Arbeit am offenen Modell. Eine „dritte Hand“ oder sonst etwas zum Festhalten ist schon aus Platzgründen durch den Birnenhals nicht möglich. Es werden ja immer 2 Pinzetten benötigt, um die einzelnen Teile zusammen zu fügen. Zum Verkleben darf ich nie einen Sekundenkleber verwenden, denn dieser dampft aus und schlägt sich am Glas ab.

Ein 2 K –Kleber erfordert allerdings fast eine halbe Stunde Fixierzeit. Dazu kommt, dass die Glaskugel von außen stabil,- aber von innen her so empfindlich ist wie ein Vogelei.

Ein Ausrutscher, oder etwas darin fallen lassen bedeutet einen Neuanfang, da viele Teile aus Metall sind und die Glasinnenseite das nicht aushält.

So ein Neuanfang bedeutet auch, dass alle Verklebungen vorsichtig (mit Aceton) gelöst werden, die Teile wieder lackiert und dann wieder in eine neue, ganze Lampe eingebaut werden.

ALLE Teile werden von mir selbst angefertigt, da die Lampe den Maßstab bestimmt und es dafür nichts Fertiges zu kaufen gibt.

Solche Arbeiten mache ich nun schon viele Jahre, doch die Hinterräder des Automobils brachten mich fast an meine Grenzen. Um das Modell gut aussehen zu lassen, müssen sie größer sein, als der Lampenhals. Sie wurden aus hauchdünnem Messingblech in Fotoätzung hergestellt und paarweise zusammen verklebt. Diese 0,2 mm dünnen Speichenräder ohne zu verbiegen an Ihren Platz zu bekommen, verlangte einen Riesenaufwand an Überlegungen, Vorrichtungen und Geduld, der mich fast zur Aufgabe gezwungen hat.

Nach gut 6 Monaten und ca. 450 Stunden Arbeits- Überlegungszeit und Neuanfängen habe ich ein schönes, maßstabsgetreues Modell in äußerst seltener Art gebaut und bin stolz darauf, nicht aufgegeben zu haben.

Es ist für mich eine Genugtuung, so eine schöne, originelle und zeitlose Kunst, machen zu können.

 

 

Mein Arbeitsplatz

 

Hier habe ich die erforderliche Ruhe, um meine kleinen Kunstwerke herstellen zu können. Wenn die Augen müde werden kann ich ins Weite sehen, bei klarer Sicht die herrlichen Alpen. Im Winter, wenn die Bäume kein Laub haben, ist auch der schöne Bodensee teilweise zu sehen.

Um meine doch sehr anspruchsvollen Teile herzustellen habe ich nur ganz einfache Maschinen: Eine Minibohrmaschine, einen Schleifer, Lötstation und Dekupiersäge. In meiner Kellerwerkstatt für das Grobe sind Kreissäge, Bohrmaschine und eine kleine Tischdrehbank.

Ein 3D Drucker kommt für mich nicht in Frage. Das ist keine Handarbeit...!